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VR-Brille statt Schutzhelm – Einsatz virtueller 360°-Anlagenrundgänge in den Ingenieurwissenschaften

Abstract

In den Ingenieurwissenschaften hilft der Besuch von Industrieanlagen, die erlernten Grundlagen zu verstehen und anzuwenden. Für Studierende ist dies jedoch nur sehr eingeschränkt möglich. Abhilfe schaffen virtuelle 360°-Rundgänge durch technische Anlagen, die als Teil der Lehre Technik erlebbar und begreifbar machen. Der Aufwand lohnt sich: Das begeisterte Feedback der Studierenden bestätigt, dass die virtuellen Rundgänge zum Lernen motivieren und zum Lernerfolg beitragen.

AufmerksamkeitFachkompetenzenFlexibilisierungFreude am LernenInteraktionInteresse / MotivationLernerfolgPraxis/BerufsbezugProblembasiertes LernenProjektbasiertes LernenSelbstgesteuertes LernenTutoriumVorbereitung
Pattern

Kontext

Das Pattern eignet sich für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge, in denen die Besichtigung von Industrieanlagen (z.B. Windkraftanlagen, Kraftwerke etc.) den Lernprozess unterstützen und das technische Verständnis aufbauen kann. Die Lösung eignet sich für große Studierendengruppen.
In den Ingenieurwissenschaften hilft die Besichtigung von Industrieanlagen, die erlernten Grundlagen zu verstehen und anzuwenden. Beispiele für solche Anlagen sind Windkraftanlagen, Kraftwerke, Umspannwerke, Produktionsanlagen, Stahlwerke, Raffinerien oder Chemieanlagen.

Problem

In den Ingenieurwissenschaften hilft die Besichtigung von Industrieanlagen, die erlernten Grundlagen zu verstehen und anzuwenden. Der Zugang zu solchen technischen Anlagen ist jedoch aufgrund der erforderlichen Arbeitssicherheit (z.B. Schulung, Schutzkleidung) und der möglichen Beeinträchtigung des laufenden Betriebs mit großen Studierendengruppen nur sehr eingeschränkt möglich.

Wirkkräfte

Aufgrund des hohen organisatorischen Aufwands und möglicher Einschränkungen scheuen viele Unternehmen den Aufwand, Studierendengruppen die Besichtigung ihrer Anlagen zu ermöglichen. Einer der Hauptgründe ist der Arbeitsschutz: So ist bei der Besichtigung einer Raffinerie zunächst eine Einweisung mit Test zu absolvieren und dann umfangreiche Schutzkleidung (Helm, Overall, Arbeitsschuhe, CO-Messgerät, Schutzbrille und -handschuhe) anzulegen. Anlagen wie Windturbinen können ohne entsprechendes Training (z.B. Höhentraining) gar nicht besichtigt werden.

Lösung

Um den Studierenden einen realen und praxisnahen Einblick in die Technik von Großanlagen zu ermöglichen, wurden in Kooperation mit Unternehmen 360°-Rundgänge erstellt und den Studierenden als virtuelle 360°-Rundgänge im Rahmen der Vorlesung zur Verfügung gestellt. Die virtuellen Rundgänge enthalten Erläuterungen (z.B. Fotos, Hinweistafeln, Kurzvideos aus dem Anlagenbetrieb), interaktive Elemente (z.B. Quiz) sind auch möglich.

Details der Lösung

Die Umsetzung gliedert sich in die Phasen Vorbereitung, Erstellung und Anwendung mit den folgenden Arbeitsschritten:

Vorbereitung

  • Identifikation geeigneter Großanlagen (z.B. Windturbinen, Wasserkraftwerke, Umspannwerke), deren Besichtigung eine sinnvolle Ergänzung zu den Lehrinhalten (z.B. Grundlagen der Windenergie, Wasserkraft und Elektrizitätsinfrastruktur) darstellt.
  • Recherchen und Anfragen bei Unternehmen, die diese Anlagen betreiben (z.B. Windparkbetreiber, Netzbetreiber)
  • Erste Abstimmung des Konzepts und Genehmigung durch den Anlagenbetreiber
  • Klärung des Copyrights und der Nutzungsrechte (z.B. Veröffentlichung nur TH-intern, externer Zugang, Nutzung durch Unternehmen)

Erstellung

  • Erster Vor-Ort-Termin zur Planung der Anlagenbegehung und Abstimmung der erforderlichen Arbeitsschutz- und Geheimhaltungsmaßnahmen
  • Zweiter Vor-Ort-Termin (2 Personen) zur Aufnahme mit 360°-Kamera und zusätzlichen Kameras (Handy, Digitalkamera, Videokamera)
  • Nachbesprechung mit dem Anlagenbetreiber für ergänzende Erläuterungen
  • Erstellung der 360°-Rundgänge (mit Software 3D-Vista) und Freigabe durch den Anlagenbetreiber
  • Ergänzung der 360°-Rundgänge mit weiteren Elementen wie Übersichtsplan, Navigation, Erläuterungen, Detailfotos, Betriebsvideos und ggf. weiteren didaktischen Elementen (z.B. Quiz)
  • Testläufe und Feedbackschleifen mit eigenem Team und Anlagenbetreibern
  • Regelmäßige Aktualisierung und ggf. nachträgliche Anpassung der Inhalte

Anwendung

  • Veröffentlichung der 360°-Rundgänge mittels H5P auf den internen Webseiten der TH Köln
  • Flexible Integration der 360°-Rundgänge in Module (z.B. in Vorlesungen oder Übungen, zum Selbststudium oder als Pflichtpraktikum)
  • 360°-Rundgänge werden den Studierenden im jeweiligen Modul währen des Semesters zur Verfügung gestellt und können mit Handy, Tablet oder VR-Brille betrachtet werden
  • Die 360°-Rundgänge können als verpflichtende Lerneinheit in die Module integriert werden, mit einer entsprechenden Lernkontrolle (z.B. Multiple-Choice-Test).

Folgen (Vorteile, Nachteile)

Vorteile:

  • Externer Einsatz auch für Laien möglich (z.B. anschauliche Darstellung von Windturbinen zur Akzeptanzsteigerung für Windenergie)
  • Wichtige praktische Eindrücke als Ergänzung zum Unterricht fördern das Verständnis der erlernten Grundlagen und tragen zum Lernerfolg bei.
  • Große Anlagen werden begeh- und erlebbar, die sonst nicht besichtigt werden können
  • Flexible Integration in die Lehre möglich, z.B. als Bestandteil der Vorlesung oder Übung, zum Selbststudium oder als Pflichtpraktikum
  • Gute Kooperation mit Anlagenbetreibern
  • Viele AHA-Effekte bei den Studierenden
  • Flexible Einbindung der 360° Touren in verschiedene Module
  • 360°-Rundgänge können durch Einbau von Schautafeln, Filmen etc. flexibel angepasst werden
  • Positives Feedback der Nutzenden der 360°-Rundgänge
  • Begeisterung der Studierenden für anschauliche Technikdarstellung durch 360°-Rundgänge

Nachteile:

  • Großer zeitlicher Vorlauf von der Recherche bis zur eigentlichen Anlagenbegehung
  • Aufwändige Technik erforderlich (360°-Kamera plus spezielle Software)
  • Zeitaufwand für die Erstellung der 360°-Rundgänge aus dem Fotomaterial – eigenes Personal muss eingearbeitet werden
  • Aufnahme der 360°-Rundgänge und des begleitenden Foto- und Videomaterials muss gut geplant werden, da nur einmalig durchführbar
Metadaten
Kontext - Hochschultypus...
  • Universität
  • Fachhochschule
  • Duale Hochschule
  • Pädagogische Hochschule
Kontext - Disziplin...
  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften
Kontext - Zielgruppe...
  • Studierende - Bachelor
  • Studierende - Master
  • Absolventen - Doktoranden
Kontext - Aktionsradius...
  • Keine Werte definiert
Kontext - Zeitrahmen...
  • Keine Werte definiert
Kontext - Gruppengröße...
  • Keine Werte definiert
Lösung - Format...
  • Vorlesung
  • Übung
  • Praktikum
  • Selbststudium
Lösung - Primäre Förderung...
  • Rezeptive Aktivitäten (Lesen, Anschauen, Zuhören)
Lösung - Grad der Virtualisierung...
  • Integration (bspw. hybrides Lehrformat)
Lösung - Synchronizität...
  • Keine Werte definiert

Metadaten aus dem alten Patternpool bis 2024

Problemtyp...
  • Bestehendes bzw. strukturelles Problem
Kräfte...
  • Lernen durch Zuhören/ Lesen/ Zusehen/ eigenes Tun
  • Analoge und Digitalen Erfahrungswelten
  • Exemplarische und vollständige Lerninhalten
Lösung - Gegenstand...
  • Inhalte für die Studierenden auszuwählen (...)
Lösung - Forschungsbezug...
  • Forschung als Inhalt
Literatur
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Medien

Links

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Downloads

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Beispiele

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Zitiervorschlag

Schneiders, Thorsten (2024): VR-Brille statt Schutzhelm – Einsatz virtueller 360°-Anlagenrundgänge in den Ingenieurwissenschaften

Lizenz

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  2. NC (Nicht-kommerziell): Der Lizenznehmer darf das Werk nur nicht-kommerziell nutzen.
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Diese Lizenz ermöglicht es anderen, ein Werk zu kopieren, zu verteilen oder zu bearbeiten, solange dies nicht kommerziell geschieht und der Urheber genannt wird. Die Lizenznehmer müssen auch ihre eigenen Bearbeitungen unter denselben Bedingungen (CC BY NC SA) weitergeben.

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Gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Dieses Projekt wird aus Mitteln der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Treuhandstiftg. in Trägerschaft der Toepfer Stiftung gGmbH, unter dem Förderkennz. FoP-054/2023 gefördert.

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