Kontext
Der Advance Organizer wird immer zu Beginn einer Veranstaltung platziert. Erprobt wurde der Advance Organizer in einer Einführungsveranstaltung für Erstsemester im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.
Problem
Die verschiedenen Veranstaltungen innerhalb der Hochschule sind so konstruiert, dass in jeder Veranstaltung mit einem neuen Themenabschnitt begonnen wird, in diesem begrenzten Zeitraum müssen die Studierende sich neue fachliche Inhalte aneignen. Dies führt dazu, dass die Studierenden durch die komplexe Struktur keinen umfassenden Überblick über den gesamten Themenkomplex erhalten und sie neue Informationen nicht ausreichend mit bisherigen Wissen verknüpfen können.
Wirkkräfte
Assoziationen und Konzepte aus dem Langzeitgedächtnis mit neuen Inhalten kognitiv verknüpfen.
Lösung
Der Advance Organizer hilft dabei, ein Thema zu strukturieren und in seinen Elementen zu beschreiben. Die Studierenden erhalten so einen Überblick über die neue Thematik und können diese mit bereits vorhandenem Wissen verknüpfen.
Details der Lösung
Der Advance Organizer ist ein Visualisierungsverfahren, dass mittels Vereinfachung den Inhalt der Veranstaltung darstellt und die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung in bestimmte Richtungen lenkt. Dieser Überblick muss daher logisch und stringent aufgebaut sein und sich auf einer höheren Ebene (Metaperspektive) als die präsentierte Thematik befinden.
Die Aufgabe des Organizers besteht darin, ein Thema hinreichend zu differenzieren und zu strukturieren. Die Visualisierung ist dabei kein reales Abbild der Wirklichkeit, sondern gibt ausreichend Informationen über die Thematik, die als Einstieg genutzt werden kann. Die Einbindung der Thematik kann hierbei als modellhafte Darstellung der praktischen Handlungsfelder erfolgen. In jeder Veranstaltung wird der Advance Organizer zu Beginn präsentiert und bleibt je nach Möglichkeit während der gesamten Veranstaltung sichtbar, dadurch kann dieser immer wieder als Zusammenfassung und Überblick genutzt werden.
Der Advance Organizer sollte wenn möglich farbig mit Begriffen, Bilder, Grafiken, Strukturelementen und/oder kurzen Texten gestaltet sein. Den Studierenden sollte graphisch verdeutlich werden, in welchem Thema gerade gearbeitet wird – dies kann durch ein „verschiebbaren Pfeil“ oder durch Deutung (LaserPointer) erfolgen. Der Advance Organizer sollte alle Informationen über den Sachverhalt enthalten, darf allerdings auch nicht zu abstrakt formuliert werden.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Der Advance Organizer bietet den Vorteil, dass die Studierenden einen Überblick über den gesamten Themenkomplex erhalten. Ebenfalls können die Studierenden beim Lernen immer wieder auf diesen zurückgreifen, um Inhalte insgesamt besser zu verankern. Zudem fällt die Verknüpfung mit bisherigen Wissen einfacher.
Dadurch, dass die Thematik modellhaft dargestellt wird, wird den Studierenden eine bessere Orientierung innerhalb der Thematik sowie zum Verstehen der Lehrveranstalungskonzeption ermöglicht. Beides wird verstärkt, wenn die Elemente auch prozessual angeordnet sind.
Enthält der Advance Organizer zu viel Detailwissen, dann ist dieser kaum von einer inhaltlichen Zusammenfassung der gesamten Veranstaltung zu unterscheiden.
Studierenden wird die Orientierung erschwert, wenn der Advance Organizer zu abstrakt oder zu konkret formuliert ist.