Kontext
An der seminaristischen Veranstaltung im Lehramtsstudium (Unterrichtsfach Evangelische Theologie), im Master Interreligiöse Studien und dem Master of Public Theology nehmen 15 bis 20 Personen teil. Das vertiefte Lesen von Texten bezieht sich sowohl auf das Selbststudium als auch und besonders auf die Erarbeitung von Texten in der Veranstaltung.
Problem
Studierende erarbeiten sich Texte oft nur oberflächlich.
Wirkkräfte
Hohe Semesterwochenstundenzahl (Zeit) vs. Verarbeitung von Texten benötigt Zeit
Oberflächliche Rezeption im Alltag vs. vertiefte, genauere Wahrnehmung in wissenschaftlichen Kontexten
Lösung
Studierende erstellen Schaubilder auf Grundlage von unterschiedlichen, jedoch thematisch verwandten Texten in Gruppen.
Details der Lösung
Die Studierenden schließen sich in Gruppen von drei bis vier Personen zusammen.
Die Studierenden lesen unterschiedliche, wissenschaftliche Texte in den jeweiligen Gruppen, ggf. im Selbststudium.
Jede Gruppe erhält folgenden Arbeitsauftrag: Erstellen Sie eine Visualisierung, die die Inhalte Ihres Textes kurz und knapp sowie selbsterklärend beschreibt. Hierbei sind unterschiedliche Visualisierungen erlaubt, z. B. Conceptmap, Flussdiagramme, Zeichnungen, kleine Textbausteine (die nicht direkt aus dem Text entnommen werden), u. a.
Die Kriterien für die Erstellung der Visualisierung sind:
- selbsterklärende Darstellung
- Abstraktion
- Reduktion
- Transformation
- Verdeutlichung von Zusammenhängen
Sobald alle Visualisierungen erstellt sind, werden diese auf die Gruppen neu verteilt, so dass jede Gruppe eine fremde Visualisierung im Plenum vorstellt.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile
Der Wechsel der Repräsentationsform sowie das Kriterium der Selbsterklärung machen es nötig ein tieferes Verständnis der Beziehung zwischen den einzelnen Elementen eines Textes herzustellen.
- Studierende erfahren, dass es sich lohnt, Texte gründlich zu lesen
- wahrgenomme Motivationssteigerung durch Auseinandersetzung mit dem Text
- Interpretationskompetenz der Studierenden wird gefördert
- Abgleich des Textverständnisses untereinander nötig
- Interpretation / Diskussion im geschützten Rahmen der Kleingruppe
- die Textstruktur wissenschaftlicher Texte wird bewusst
- Texte werden mit mehreren Sinnen rezipiert
Nachteile
- Schnelligkeit des Lesens von Texten von Studierenden ist sehr heterogen
- sehr zeitaufwendig
- es ist schwierig passende Texte zu finden, die weder zu leicht noch zu komplex sind
- es ist schwierig sicherzustellen, dass man die Studierenden nicht überfordert
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