Kontext
Das Pattern wurde im Präsenzstudiengang IPME (Interdisziplinäre Physotherapie/Motologie/Ergotherapie) im Rahmen des Moduls „Interdisziplinäres Interventionsmanagement im Kontext gesunder Hochschule“ erprobt.
Problem
Bei der Vorstellung von Konzepten, Theorien, Modellen usw. durch die Lehrperson ist es mitunter schwer sicherzustellen, dass die Studierenden die Konzepte auch für sich selbst richtig erfasst haben.
Wirkkräfte
Erwartungshaltungen in Vorlesungen: Die Lehrenden lesen, die Studierenden hören zu.
Ansprüche an Vollständigkeit und Richtigkeit des Vorgestellten.
Lösung
Bei der PowerPoint-Karaoke werden die Folien der/des Lehrenden von (einzelnen) Studierenden vorgestellt, obwohl sie die Inhalte noch nicht kennen und nicht vorbereitet sind.
Details der Lösung
- Die Folien werden zu Anfang als Ausdruck unter den Studierenden verteilt (nicht entlang der Reihenfolge).
- Die erste Folie wird gezeigt.
- Die Person, die diese Folie in den Händen hält, versprachlicht das, was sie auf der Folie sieht, so wie es für sie in dem Augenblick Sinn macht. Die Zuhörenden werden aktiv mit einbezogen, widersprechen, fragen nach oder erläutern selbst ihr Verständnis der Folie. Ggf. stellt die Lehrperson, die i.d.R. lediglich zurückhaltend moderiert, weiterführende Fragen, berichtigt oder ergänzt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine Angst bei den Studierenden ausgelöst wird (angenehme Lernatmosphäre).
- Sind alle Fragen geklärt, wird die nächste Folie gezeigt und Schritt 3 wiederholt.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile:
- Verbesserung des Unterrichtsklimas
- Steigerung des wertschätzendes Verhalten von Studierenden und Lehrenden
- Transparenz des Verstehens: Das „laute Denken“ aller Beteiligten zeigt, wie und was sie verstanden haben und wo noch Unklarheiten bestehen.
- Senkung der Hürde, Rückfragen zu stellen oder dem Vorgestellten zu widersprechen
- Vermeidung von Langeweile durch aktive Beteiligung statt bloßem Zuhören
- Förderung von Präsentations- und Sozialkompetenzen
Nachteile
- Studierende können das Gefühl haben, dass sie bloßgestellt werden.