Kontext
Der Kontext sind curricular verankerte Lehrveranstaltungen, in denen bislang ein Fokus auf fachliche Inhalte und Kompetenzen gelegt wurde und in denen Future Skills/überfachliche Kompetenzen nicht bewusst in der Modulbeschreibung verankert sind. Zudem werden Future Skills/überfachliche Kompetenzen in diesen Lehrveranstaltungen gar nicht oder nur implizit trainiert, ohne diese bewusst und gezielt zu fördern. Dies kann Veranstaltungen gleichermaßen betreffen, unabhängig von Veranstaltungstyp und Studienabschnitt. Das Gelingen der Umsetzung ist abhängig von der Bereitschaft der Modulverantwortlichen. Das Entwurfsmuster ist im Rahmen des Projekts DIGITAM an der htw saar entstanden und wurde gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
Problem
Future Skills (überfachliche (Zukunfts-)Kompetenzen) werden als wichtige Bestandteile der Persönlichkeitsentwicklung und des Bildungsauftrags der Hochschulen verstanden. Deren Förderung erfolgt jedoch häufig nur implizit in den Pflichtveranstaltungen oder ist in extracurriculare Veranstaltungen ausgelagert, für die oftmals keine Credit Points vergeben werden. Dies führt dazu, dass Future Skills nur ineffektiv trainiert werden oder nur wenige Studierende an den Lernangeboten teilnehmen.
Wirkkräfte
Nur wenige Studierende nehmen an Lernangeboten zu überfachlichen Kompetenzen teil, da sie oftmals Zusatzangebote sind.
Future Skills werden wenig und wenn überhaupt meist ohne Anwendungsbezug und Fachkontext angeboten und dadurch ineffektiv gelernt.
(Überfachliche) Lernziele werden meist nur unbewusst und implizit vermittelt.
Überfachliche Lernangebote sind oftmals nicht nachhaltig im Lernangebot verankert.
Lösung
Future Skills werden bewusst und explizit in die Pflichtveranstaltungen integriert und eng verzahnt mit den Fachinhalten trainiert. Hierfür werden Future Skills in den Modulbeschreibungen verankert und entsprechende Lernaktivitäten in die Lehrveranstaltung implementiert.
Details der Lösung
Die Integration von Future Skills in die Lehrveranstaltung kann schrittweise erfolgen:
Geben Sie den Studierenden Feedback, indem Sie formative Bewertungsformate verwenden.
–>Sie können hier verschiedene Formen des Feedbacks in Kombination mit Reflexion verwenden (Peer Feedback, Self-Assessment, schriftlich oder mündlich)
Wählen Sie 1-2 Future Skills (überfachliche Kompetenzen), die Sie gezielt fördern möchten.
–>Setzen Sie einen Fokus, anstatt mehrere Skills nur im Kleinen oder nur implizit zu behandeln.
Machen Sie die Lernziele für die Future Skills ebenso kenntlich wie Lernziele für fachliche Inhalte.
–>Überfachliche Lernziele werden in der Modulbeschreibung explizit aufgeführt. Oftmals sind Future Skills bereits in den Lernzielen verwoben und indirekt beschrieben.
Bieten Sie Lernaktivitäten an, in denen sowohl fachliche Lernziele als auch überfachliche Lernziele gefördert werden (z.B. Lerntagebuch führen mit Reflexionsfragen zur Mathematik, wodurch Reflexionskompetenz und mathematische Kompetenz gefördert werden kann).
–>Mithilfe von didaktischen Methoden können Future Skills im Kontext des Fachinhaltes angewendet werden, wodurch beide Inhalte voneinander profitieren.
–>OER wie z.B. die Future Skill Learning Nuggets der HS Kempten (https://futureskillstogo.de) können das Lernangebot erweitern.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile:
- Future Skills (überfachliche Kompetenzen) werden effektiv trainiert.
- Future Skills verbessern den Lernprozess von Fachinhalten.
- Lernfortschritte werden durch Reflexionsübungen bewusst, und Future Skills werden explizit trainiert.
- Alle Studierenden können am Lernangebot für Future Skills teilhaben.
Nachteile:
- Studierende können das Gefühl haben, dass Future Skills in Konkurrenz zu Fachinhalten stehen.
- Herausforderung für Lehrende, eine enge Verzahnung von Future Skills und Fachinhalten herzustellen und passende Methoden und Lernaktivitäten zu gestalten.
Comments (1)
In der letzten Aktualisierung wurde das eine PDF-Datei zum Future Skills-Modell Saar beigefügt, das in dem vorgestellten Pattern verwendet wurde.