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Ergebnissicherung ausgelagert: kollaborative Seminarmitschriften digital

Abstract

Schreiben dauert länger als Sprechen, individuelle Mitschriften aus Lehrveranstaltungen können diese immer nur unvollständig widerspiegeln. Kollaborative Mitschriften entlasten die einzelnen Studierenden.

AufmerksamkeitFeedbackGruppenarbeitPartizipationPeer-Beziehung
Pattern

Kontext

Das Pattern ist in geisteswissenschaftlichen Seminaren entwickelt und erprobt worden, in denen Diskussionen und Gruppenarbeit wesentliche Bestandteile des Seminargeschehens darstellten.

Problem

Individuelle Mitschriften spiegeln oft nicht annähernd das wider, was in der Lehrveranstaltung thematisiert wurde.

Wirkkräfte

Seminargeschehen kann sehr komplex sein. Gerade Studierenden in der Anfangsphase kann es schwer fallen, der Menge an Informationen zu folgen und diese sinnvoll zu notieren. Sie wünschen sich dann oft eine Ergebnissicherung von der Seminarleitung.
Hinzu kommt, dass bei angeregter Diskussion in Gruppenarbeiten aufgrund von Zeitdruck die Ergebnisse nur sehr knapp im Plenum präsentiert werden können. Die Arbeitsergebnisse der anderen Gruppen sind dem einzelnen Teilnehmer sowie der Seminarleitung also nur sehr verkürzt zugänglich.

Lösung

Die Studierenden notieren die Ergebnisse von Seminardiskussion und Gruppenarbeit kollaborativ digital.

Details der Lösung

Die Studierenden werden angehalten, Seminarmitschriften kollaborativ zu erstellen. Konkret wird ein Modus vorgeschlagen, wer in welcher Sitzung seine Mitschriften digital zur Verfügung stellt und ob diese Aufgabe immer von denselben Personen erfüllt werden kann, oder abgewechselt werden soll.

Die Mitschriften werden auf einer digitalen und aus Datenschutzgründen mit Passwort versehenen Plattform abgelegt. Geeignet sind Cryptpads, Wikis, Foren in Lernmanagementsystemen oder Ähnliches.

Im Vorfeld muss entschieden worden sein, ob ein chronologisches Ablegen der Mitschriften genügt (z.B. in Cryptpads oder Foren), oder ob diese in eine inhaltliche Struktur gebracht werden sollen. Dann bietet es sich an, eine Form zu wählen, in der die einzelnen Einträge einzeln verlinkbar und somit neu kontextualisierbar sind. Wikis bieten typischerweise die Möglichkeit, zusätzlich zur automatisch generierten alphabetischen Anzeige bzw. der chronologischen Reihenfolge, die einzelnen Beiträge in inhaltliche Verzeichnisse einzubinden.

Je nach Erfahrenheitsgrad der Studierenden kann die Verlinkung einzelner Einträge untereinander ihnen überlassen werden. So ist z.B. denkbar, mit Hilfe von Links eine Auswahl aus verschriftlichten Thesen, Notizen zu theoretischen Begriffen und Argumentblöcken zu einer Beispielstruktur einer Hausarbeit zu verknüpfen und diese ebenfalls digital abzulegen.

Es wird ausgemacht, bis wann die Mitschriften hochgeladen sein sollen und wann (z.B. am Anfang der nächsten Sitzung) eine Rückmeldung (z.b. durch die Seminarleitung oder durch Studierende) dazu erfolgt. Es ist auch möglich, nur dann eine Rückmeldung zu geben, wenn etwas korrigiert werden muss.

Gerade Studierenden in der Anfangsphase sollte als Hilfestellung kommuniziert werden, in welcher Form / wie detailreich die Mitschriften zu verfassen sind. So könnte die Aufgabe z.B. lauten, aus der Gruppenarbeit nur die erarbeitete These, eine Sammlung von Auffälligkeiten zu einem behandelten Stoff oder Argumentblöcke zu notieren.

Stolpersteine können darin bestehen, dass die digitale Infrastruktur (Internetzugang, im Seminar vorhandene Endgeräte, Lernmanagementsystem) nur unzureichend zur Verfügung stehen oder dass die Studierenden Bedenken gegen kollaboratives Arbeiten haben.

Außerdem können, je nach genutzter Plattform, Inhalte versehentlich gelöscht werden. Meist lassen sie sich aber problemlos wieder herstellen.

Folgen (Vorteile, Nachteile)

Vorteile:

  • Die Seminarleitung erhält einen Einblick darin, was die Studierenden notiert haben und kann ggf. Fehler korrigieren.
  • Die Seminarmitschriften sind digital immer für alle zugänglich, müssen nicht gesondert mitgebracht werden.
  • Mitschriften müssen im digitalen Raum nicht linear sein, es können auch Verlinkungen angelegt oder Bestandteile neu kontextualisiert werden.
  • Die einzelnen Seminarteilnehmenden werden vom Mitschreiben entlastet und können sich auf das Seminargeschehen konzentrieren.
  • Kollaborative Mitschriften können sich ergänzen und Aufmerksamkeitslücken füllen.

Nachteile:

  • Die Seminarleitung muss digitale Infrastruktur zur Verfügung stellen.
  • Der Mehraufwand muss den Studierenden plausibel gemacht werden, damit Motivation da ist.
  • Die Qualität der Mitschriften kann unterschiedlich ausfallen.
  • Die Seminarleitung muss Zeit einplanen, um die Mitschriften zu lesen und ggf. darauf einzugehen.
Metadaten
Kontext - Hochschultypus...
  • Universität
Kontext - Disziplin...
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • Geisteswissenschaften
  • Lehrerbildung
  • Explizit interdisziplinäre Bereiche
Kontext - Zielgruppe...
  • Studierende - Anfänger:innen
  • Studierende - Bachelor
Kontext - Aktionsradius...
  • Keine Werte definiert
Kontext - Zeitrahmen...
  • Keine Werte definiert
Kontext - Gruppengröße...
  • Keine Werte definiert
Lösung - Format...
  • Vorlesung
  • Seminar
  • Übung
  • Projekt
  • Vorkurs
Lösung - Primäre Förderung...
  • Übende Aktivitäten (Ausprobieren, der Routinebildung etc.)
Lösung - Grad der Virtualisierung...
  • Integration (bspw. hybrides Lehrformat)
Lösung - Synchronizität...
  • Keine Werte definiert

Metadaten aus dem alten Patternpool bis 2024

Problemtyp...
  • Bestehendes bzw. strukturelles Problem
Kräfte...
  • Lernen durch Zuhören/ Lesen/ Zusehen/ eigenes Tun
  • Analoge und Digitalen Erfahrungswelten
  • Individuelles und soziales Lernen
  • Exemplarische und vollständige Lerninhalten
Lösung - Gegenstand...
  • Lehrorganisation/ Beziehung zwischen Inhalten, Studierenden und Lehrenden
Lösung - Forschungsbezug...
  • Forschung als Ziel
Literatur
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Medien

Links

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Downloads

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Beispiele

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Zitiervorschlag

Swidsinski, Anja (2021): Ergebnissicherung ausgelagert: kollaborative Seminarmitschriften digital

Lizenz

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  2. NC (Nicht-kommerziell): Der Lizenznehmer darf das Werk nur nicht-kommerziell nutzen.
  3. SA (Weitergabe unter gleichen Bedingungen): Wenn der Lizenznehmer das Werk bearbeitet oder verändert, muss er es unter denselben Bedingungen (CC BY NC SA) weitergeben.

Diese Lizenz ermöglicht es anderen, ein Werk zu kopieren, zu verteilen oder zu bearbeiten, solange dies nicht kommerziell geschieht und der Urheber genannt wird. Die Lizenznehmer müssen auch ihre eigenen Bearbeitungen unter denselben Bedingungen (CC BY NC SA) weitergeben.

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Gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Dieses Projekt wird aus Mitteln der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Treuhandstiftg. in Trägerschaft der Toepfer Stiftung gGmbH, unter dem Förderkennz. FoP-054/2023 gefördert.

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