Kontext
Das Pattern wurde im Rahmen eines Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an einer Hochschule der angewandten Wissenschaft mit Direktstudierenden in einem Wahlpflichtbereich erprobt. Die Veranstaltung ist aus organisatorischen Gründen als digitale synchrone Blockveranstaltung konzipiert. Inhaltlich ist sie für maximal 10 Teilnehmende ausgerichtet, um eine intensive Betreuung und Austausch zwischen den Studierenden zu gewährleisten. Die Veranstaltung ist für Studierende mit und ohne Berufserfahrung geeignet.
Problem
Bei ganztägigen Blockveranstaltungen im Digitalen haben Studierende Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit über den gesamten Zeitraum der Veranstaltung aufrecht zu erhalten.
Wirkkräfte
- lediglich digitale Präsenz mit ausschließlich computerbasierter Kommunikation
- Diversität der Studierenden hinsichtlich Vorerfahrungen mit Onlinemedien und Onlinetools
- Seminarcharakter und ganztägige Blockveranstaltung
- Theorieinput vs. Selbsttätigkeit
- unterschiedliche Lerntypen
Lösung
Die Studierenden sind durch eine klar strukturierte Aufgabenteilung im Lehrteam länger aufmerksam und können damit dem Inhalt und den Themen in Seminar besser folgen.
Details der Lösung
Während der Blockveranstaltung wechselt sich das Lehrteam in kurzen Zeitabschnitten ab. 20 Minuten-Einheiten haben sich als zielführend erwiesen. Durch die unterschiedlichen Lehrpersönlichkeiten, Sprechweisen und die individuelle Art des Wissenserwerbs bleibt die Aufmerksamkeit der Studierenden erhalten. Nach kurzen Blockeinheiten in Form von theoretischen Inputs bietet das Lehrteam den Studierenden fortlaufend die Möglichkeit, das Gehörte und Erfahrene durch verschiedene Methoden direkt umzusetzen. Als Beispiele können hier der Ideenturm als Art des Brainwritings oder die Wanderkarte genannt werden. Die Eigenarbeitsphasen erfolgen dabei unter Anleitung der Lehrenden entweder einzeln oder in kleineren Gruppen. Die Lehrenden stehen den Studierenden bei methodischen oder inhaltlichen Fragen jederzeit zur Verfügung und begleiten den Erarbeitungsprozess. In den sich anschließenden Diskussionen fällt einer Person des Lehrteams die Aufgabe der Moderation zu, während der/die andere Lehrende den Chat betreut und die Ergebnisse sichert. Zwischen den einzelnen Blöcken sollte durch das Lehrteam auf regelmäßige kurze Pausen zwischen den einzelnen Arbeitseinheiten geachtet und die Studierenden sollten zu kurzen aktiven Bewegungseinheiten motviert werden. Eine Mischung der Studierenden hinsichtlich der Vorkenntnisse ist von Vorteil, da sie von den unterschiedlichen Erfahrungen profitieren können.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile:
- Bessere Aufgabenverteilung im Lehrteam führt zur Entlastung der Lehrpersonen.
- Paralleles Arbeiten z.B. Betreuung des Chats und gleichzeitiges Anleiten der Studierenden ist möglich.
- Aussagen, Anmerkungen und Fragen der Studierenden werden in Gänze durch das Lehrteam aufgenommen und gehen nicht verloren.
- Auf technische Herausforderungen auf Seiten der Studierenden kann zeitnah eingegangen werden.
- Die Aufmerksamkeitsspanne der Studierenden steigt durch Abwechslung im Lehrteam.
Nachteile:
- Es müssen zwei Lehrpersonen finanziert werden.
- Es braucht eine genauere Planung und Absprache im Lehrteam.
- Unterschiedliche Interessen und Vorgehensweisen müssen im Team berücksichtigt werden.
- Es bedarf eines ähnlichen Lehrverständnisses im Team.
- Für Studierende kann es herausfordernd sein, sich auf zwei Personen einzulassen und deren Ansprüchen zu entsprechen.
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