Kontext
Die Teilnahme am DIDAKTIK HAPPENs ist anrechenbar auf das Sächsische Hochschuldidaktik Zertifikat (HDS-Zertifikat).
Die Vortragenden rekrutieren sich zum großen Teil aus dem Netzwerk engagierter Lehrender, insbesondere aus der Lehr-Lern-Projektförderung der StiL LaborUniversität im Zeitraum 2011-2020.
Der Veranstaltungsraum ist ein repräsentativer Vortragsraum in der Bibliotheca Albertina.
Es gibt Bundesweit ähnliche Formate, z.B. Lunch für gute Lehre (TU Berlin), Didaktik Lunch (TU Darmstadt) oder LehrBar (Universität Bielefeld).
Problem
Lehrende, insbesondere Professor_innen, haben wenig Zeit für hochschuldidaktische Weiterbildung und Reflexion.
An hochschuldidaktischen Weiterbildungsformaten nehmen (fast) ausschließlich Lehrende aus dem Mittelbau teil.
Es gibt für Lehrende, insbesondere für Professor_innen, wenig Gelegenheiten zur Präsentation und Diskussion innovativer Lehrideen vor Kolleg_innen
Wirkkräfte
Hochschuldidaktische Weiterbildungsformate sind oft zeitintensiv und richten sich meist an Lehranfänger_innen.
Professor_innen sind zeitlich sehr ausgelastet und legen ihre Prioritäten auf den Bereich Forschung.
In Berufungsverfahren spielt ausgewiesene Lehrkompetenz eine untergeordnete Rolle.
Auf Hochschulebene gibt es wenig Gelegenheit, gute Lehrpraxis sichtbar zu machen.
Die Präsentation und Diskussion innovativer Lehrideen spielt in etablierten Austauschformaten der Fachcommunities (Tagungen, Konferenzen, Publikationen) eine untergeordnete Rolle.
Es gibt wenig interdisziplinären Austausch auf Lehrebene und damit fehlende fächerübergreifende Netzwerke.
Lösung
DIDAKTIK HAPPENs bieten allen Hochschullehrenden mit wenig Zeit Gelegenheit für hochschuldidaktische Impulse, Reflexion der eigenen Lehre sowie fachübergreifenden Austausch bei einem Mittagessen in gemütlicher, aber repräsentativer Atmosphäre. Gleichzeitig bieten sie den Vortragenden die Möglichkeit zur universitätsweiten Präsentation ihrer guten Lehrpraxis. („HAPPEN“: angeboten wird ein didaktischer Impuls und ein echter Snack; „happens“: vorgestellt wird gute Praxis)
Details der Lösung
Der DIDAKTIK HAPPENs besteht aus drei Teilen. Nach einer kurzen Begrüßung durch das Prorektorat für Bildung und Internationales stellen im ersten Teil ein oder mehrere Lehrende der Universität Leipzig in einem 20-30-minütigen interaktiven Vortrag ihre Erfahrungen in der Lehre mit Fokus auf eine bestimmte Fragestellung vor. Der Input wird dabei mit hochschuldidaktischer Unterstützung so aufbereitet, dass die fachunabhängigen Aspekte der Lösung im Vordergrund stehen.
Im zweiten Teil können die anwesenden Lehrenden Fragen stellen und Inhalte diskutieren, wobei eine Mitarbeiterin der Hochschuldidaktik die Moderation übernimmt.
Im dritten, informellen Teil wird ein leichtes Mittagessen serviert, währenddessen in lockerer Atmosphäre ein fachübergreifender Austausch zu guter Lehre unter Kollegen und Kolleginnen entsteht.
Die Organisation des DH erfolgt über das Hochschuldidaktik-Team, die prominente Rahmung und Einladung zum DH erfolgt jedoch über das Prorektorat für Bildung und Internationales.
Die Begrenzung auf 90 Minuten sowie ein zentraler, attraktiver Veranstaltungsort ermöglichen vielen Lehrenden eine Teilnahme.
Das Prorektorat für Bildung und Internationales und das Hochschuldidaktik-Team sprechen habilitierte, potentielle Impulsgebende an. Sie wählen sie mit einem Fokus auf Vielfalt der Themen und der fachlichen Hintergründe aus. Bei der Auswahl der Vortragenden greifen die Organisator_innen auf den Kreis der Beteiligten an vorangegangenen Lehr-Lern-Projekten und anderweitig Lehrengagierter an der Uni Leipzig zurück.
Stolpersteine:
Die Auswahl der Themen und des Orts kann bestimmte Fakultäten unbewusst ausschließen.
Eine genaue Absprache mit den Impulsgebenden ist notwendig, um zu viel Fachspezifisches zu vermeiden und die allgemeindidaktischen Aspekte in den Vordergrund zu rücken sowie die Fragestellung zu schärfen.
Die Beteiligung der verschiedenen Akteure und Zielgruppen kann durch eine zu kurzfristige Planung ins Wanken geraten.
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile für Lehrende:
- Lehrende können niedrigschwellig und interessengeleitet neue Impulse für Ihre Lehre kennenlernen und sondieren.
- Lehrende können im offenen Rahmen mit dem Prorektor und Kolleg_innen anderer Fächer ins Gespräch kommen.
- Lehrende können sich Arbeitseinheiten (AE) für ihr hochschuldidaktisches Zertifikat anrechnen sammeln.
- Lehrende können eine verlängerte Mittagspause für hochschuldidaktisches Netzwerken nutzen
Vorteile für hochschuldidaktische Akteur:innen:
- An der Universität bereits vorhandene Expertise (z.B. durch Lehr-Lern-Projekt-Förderung) kann niedrigschwellig und auf Augenhöhe mit Peers geteilt werden.
- Der kommunikative und kulinarische Rahmen erleichtern das Netzwerken und die Kontaktpflege mit Lehrenden.
- Die inhaltlich knackigen Veranstaltungen in ansprechendem Ambiente erzeugen eine gute Reichweite innerhalb der Universität und ermöglichen einen niedrigschwelligen Einstieg in hochschuldidaktische Themen.
Nachteile für hochschuldidaktische Akteur:innen:
- Die Veranstaltung ist aufgrund wechselnder Referent_innen, einer längerfristigen Abstimmung mit der Universitätsleitung, der Organisation des Caterings, des fluktuierenden Publikums und der damit zusammenhängenden Öffentlichkeitsarbeit mit einem erhöhten (auch finanziellen) Organisationsaufwand verbunden.
- Das Veranstaltungsformat betont auf den ersten Blick schnelle, einfache Lösungen im Gegensatz zu Lehrentwicklung als langfristigem Prozess.
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