Skip to content

Abstimmungssysteme

Abstract

In Vorlesungen verlieren Studierende leicht den Anschluss, und für Lehrende ist es schwierig, den Lernfortschritt einzuschätzen. Mit Abstimmungssystemen (Clicker oder online) können Lehrende mit Auswahlfragen, anonymer Antwortmöglichkeit und sofortiger Ergebnisdarstellung die Studierenden aktivieren und gemeinsam Verständnisschwierigkeiten aufdecken, ohne Einzelne in Verlegenheit zu bringen. Manche Systeme ermöglichen zudem informelles Live-Feedback jenseits von Wissensfragen.

AufmerksamkeitFeedbackGruppenarbeitInteraktionInteresse / MotivationKommunikationLernatmosphäreLernerfolgLernphasengestaltungPeer-Beziehung
Pattern

Kontext

Das Vorgehen ist vor allem im Kontext von Großveranstaltungen gut nutzbar, um die Aufmerksamkeit und Motivation der Studierenden zu erhöhen. Aber auch in kleinen Gruppen sind Abstimmungssysteme nutzbar.

Problem

Die Vorlesung als monologische Veranstaltungsform, meist allein von der Lehrperson aktiv gestaltet, kann aus didaktischer Sicht selten überzeugen. Selbst den motiviertesten Studierenden fällt es schwer, einem 90-minütigen Vortrag zu folgen, wenn sie ansonsten zur Passivität gezwungen sind, zugleich aber Ablenkungen locken. Und selbst wenn Lehrende ihre Vorträge für Rückfragen oder Gespräche öffnen, müssen Studierende im Plenum eine psychologische Hemmschwelle zur aktiven Beteiligung überwinden.

Wirkkräfte

Vorlesung vs. aktives Lernen
Monotonie eines Vortrags vs. anhaltende Motivation und Aufmerksamkeit
Anonymität in Großveranstaltungen vs. gemeinsames Lernen

Lösung

Mit Abstimmungssystemen (auch: Audience Response Systems, ARS) stellen Lehrende nach kurzen Instruktionsphasen Auswahlfragen (Single/Multiple Choice, Ja-/Nein-Fragen). Diese können von den Anwesenden gleichzeitig und zumeist anonym beantwortet werden. Der Nutzen der Technologie liegt in der Möglichkeit zur anonymen Teilnahme, der sofortigen Speicherung der Antworten und ihrer grafischen Aufbereitung. Dadurch kann die Lehrperson umgehend auf des Antwortverhalten reagieren.

Details der Lösung

Lehrende können Abstimmungssysteme benutzen, um die Aufmerksamkeit der Studierenden während der Vorlesung aufrechtzuerhalten, etwa indem eine neunzigminütige Vorlesung in Blöcke von jeweils gut 15 Minuten Vortrag unterteilt wird. Jedem Vortragsblock würden dann ein oder zwei Fragen folgen – zur Wiederholung, zur Betonung des Lernziels oder ähnlichem.

Abstimmungssysteme ermöglichen Methoden wie „Peer Instruction“ (nach Eric Mazur): Nach einer individuellen Antwortrunde ohne Bekanntgabe der richtigen Lösung kommen die Studierenden über die Aufgabe ins Gespräch, weil sie die Entscheidung zur abschließenden Stimmabgabe gemeinsam mit ihren Nachbar:innen treffen sollen.

Manche Systeme ermöglichen auch offene Fragen und die Visualisierung von Wortwolken, einen durchgehend geöffneten Feedback-Kanal und/oder eine Q&A-Funktion.

Folgen (Vorteile, Nachteile)

Vorteile:

  • Beteiligung aller Studierenden möglich, auch in Großveranstaltungen
  • interaktiv und strukturiert
  • Studierende hören aktiver zu, um sich auf das Voting vorzubereiten
  • Unterstützung der Lernzielkontrolle
  • Selbsttests und regelmäßige Rückmeldung an Lehrende möglich
  • schüchterne oder schwächere Studierenden können sich einbringen

Nachteile:

  • Studierende müssen (bei Online-Systemen) gebeten werden, eigene Geräte (Smartphones, Notebooks) für die Lehre zu nutzen.
  • Aufwand zeitintensiv
  • Ggf. organisatorischer Aufwand für Beschaffung, Transport, Ausgabe im Hörsaal
  • kostenintensiv bei Anschaffung und Wartung
  • Beim Einsatz studentischer Mobilgeräte: Zeitlicher Aufwand zum Aufrufen der Website (QR-Codes u. URL-Shortener könnnen helfen)
Metadaten
Kontext - Hochschultypus...
  • Universität
Kontext - Disziplin...
  • Geisteswissenschaften
Kontext - Zielgruppe...
  • Studierende - Anfänger:innen
  • Studierende - Bachelor
  • Studierende - Master
Kontext - Aktionsradius...
  • Keine Werte definiert
Kontext - Zeitrahmen...
  • Keine Werte definiert
Kontext - Gruppengröße...
  • Keine Werte definiert
Lösung - Format...
  • Seminar
  • Übung
Lösung - Primäre Förderung...
  • Übende Aktivitäten (Ausprobieren, der Routinebildung etc.)
  • Produktive Aktivitäten (eigener Inhalte)
Lösung - Grad der Virtualisierung...
  • Integration (bspw. hybrides Lehrformat)
Lösung - Synchronizität...
  • Keine Werte definiert

Metadaten aus dem alten Patternpool bis 2024

Problemtyp...
  • Akutes Defizit bzw. akuter Konflikt
  • Persönliches professionelles Anliegen
Kräfte...
  • Lernen durch Zuhören/ Lesen/ Zusehen/ eigenes Tun
  • Analoge und Digitalen Erfahrungswelten
  • Individuelles und soziales Lernen
  • Fachliche und überfachliche Kompetenzentwicklung
Lösung - Gegenstand...
  • Inhalte für die Studierenden auszuwählen (...)
  • Methodische Lernkompetenzen/ unterstützen, sich Inhalte anzueignen (...)
  • Kommunikation/ Feedback zw. Lehrender und Studierenden
Lösung - Forschungsbezug...
  • Forschung als Ziel
Literatur
  1. Die mittlerweile weithin angewandte und vielfach evaluierte Methode Peer Instruction beschrieb Eric Mazur von der Harvard University grundlegend in Mazur, E. (1997), Peer Instruction. A User's Manual, Upper Saddle River, NJ.
Medien

Links

Downloads

Beispiele

Es wurden noch keine Elemente hinterlegt.

Zitiervorschlag

Witt, Heiko, Dr (2021): Abstimmungssysteme

Lizenz

CC BY NC SA ist eine Creative-Commons-Lizenz, die mehrere Rechtemodule kombiniert. CC BY NC SA ermöglicht eine offene und kooperative Nutzung von Inhalten, während der Urheber seine Rechte schützt und die kommerzielle Nutzung ausschließt.

  1. BY (Namensnennung): Der Urheber des Werks muss genannt werden.
  2. NC (Nicht-kommerziell): Der Lizenznehmer darf das Werk nur nicht-kommerziell nutzen.
  3. SA (Weitergabe unter gleichen Bedingungen): Wenn der Lizenznehmer das Werk bearbeitet oder verändert, muss er es unter denselben Bedingungen (CC BY NC SA) weitergeben.

Diese Lizenz ermöglicht es anderen, ein Werk zu kopieren, zu verteilen oder zu bearbeiten, solange dies nicht kommerziell geschieht und der Urheber genannt wird. Die Lizenznehmer müssen auch ihre eigenen Bearbeitungen unter denselben Bedingungen (CC BY NC SA) weitergeben.

Pattern teilen
[dkpdf-button]
Gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Dieses Projekt wird aus Mitteln der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, Treuhandstiftg. in Trägerschaft der Toepfer Stiftung gGmbH, unter dem Förderkennz. FoP-054/2023 gefördert.

An den Anfang scrollen
Suche